Hey!
Wie cool, dass du hier gelandet bist!
Das bedeutet bestimmt, dass du auf irgendeinem Wege an eine unserer Sammelpostkarten gelangt bist und die so cool fandest, dass du noch mehr wissen wolltest und den QR-Code gescannt hast (Yay!). Oder du warst einfach am Rumstöbern auf der StuVe Website und fragst dich jetzt, was es mit den Sammelpostkarten auf sich hat - dann solltest du dich so schnell wie möglich auf die Suche danach machen!
Die Postkarten sind aus dem Gedanken heraus entstanden auf eine simple Art und Weise ein paar Denkanstöße zu unserem Verhalten der Umwelt gegenüber anzuregen. Wer sich davon angestoßen fühlt und deeper in die Marterie einsteigen will, der ist hier genau richtig - in den folgenden Texten haben wir noch ein bisschen genauer ausgeführt, was es mit den einzelnen Themen so auf sich hat - und vor allem was man tun kann!
Denn wie schon Erich Kästner wusste:
Lieber Logisch Lüften
Unseren Wohnraum zu heizen benötigt eine Menge Energie. Diese Energie entstammt heute meistens auf fossilen Rohstoffen, vor allem Heizöl und Erdgaß. Anders als bei den anderen großen Emissionsquellen entstehen beim Heizen die Emissionen direkt bei den Wärmenutzenden, also bei uns. Als Studi trifft das wohl etwas weniger zu, aber auch für uns stehen die Heizungen in der Regel in den Kellern unserer Vermietenden - und nicht, z.B. wie beim Strom bei großen Stromerzeugungskonzernen. Die Personen in deren Macht es prinzipiell läge die Heizung umzustellen sind meistens nicht so weit weg.
Neben dem Rohstoff, der zum Heizen genutzt wird, beeinflusst vor allem wieviel Fläche wir beheizen - also die Wohnungsgröße - auf welche Raumtemperatur wir heizen und die Dämmung des Wohnraums die Emissionen durchs Heizen.
Aber auch wie wir Lüften hat einen großen Einfluss auf die Heizenergie, die aufgewendet werden muss. Lüften wir unsere Wohnung, indem wir die ganze Zeit die Fenster gekippt offen lassen, geht sehr viel Wärmeenergie nach draußen verloren. Öffnen wir dagegen die Fenster zwei bis drei mal am Tag für etwa fünf Minuten ganz und stellen dabei die Heizung aus - Stoßlüften also - produziert die Heizung durchschnittlich 15% weniger Treibhausgaße, verglichen mit einigen Fenstern auf dauer-kipp. Dass ist eine ganze Menge für eine kleinere Verhaltensänderung!
Verglichen mit häufigem oder ausschließlichem Kipplüften erhöht sich der Anteil nochmals deutlich. Genaueres kannst du im C02 Rechner des Umweltbundesamtes herrausfinden.
Von dort entstammt auch der genannte Prozentwert. Unter Heizung > Jahresverbrauch schätzen, kannst du noch viele weitere Heizkonfigurationen ausprobieren und ihre Emissionswerte betrachten.
Die Raumtemperatur ist ein weiterer zentraler Faktor, den wir alle in der Regel selbst regulieren können. Eine Raumtemperatur von 18° während geheizt wird reduziert die Emissionen durchs Heizen ebenfalls sehr nennenswert (alle Details auf dich zugeschnitten im C02-Rechner :-). Das Stoßlüften statt Kipplüften den Energiebedarf reduziert stimmt übrigens genauso für Klimaanlagen. Die beste Entscheidung, die wir in diesem Bezug aber treffen können ist die, die wir nur einmal treffen müssen und dauerhaft unsere Emissionen reduziert: Auf kleinem Wohnraum leben.
Jacke wie Hose
Wenn wir an C02-Ausstoß denken fallen uns als erstes Flugzeuge, Autos und Schiffe ein. Doch auch die Modeindustrie hat einen erheblichen Anteil daran: Insgesamt 8 Prozent des weltweiten CO2-Verbrauchs kann der Bekleidungs- und Schuhindustrie zugeordnet werden. 2016 wurden 4 Millionen Tonnen C02 ausgestoßen. Das ist zwar weniger als der CO2-Verbauch der Fleischproduktion, aber dennoch mehr als der gesamte Flug- und Schiffsverkehr zusammen!
Und nicht nur der hohe C02-Ausstoß ist ein Problem, das die massenhafte Produktion von Klamotten mit sich bringt: auch Ressourcenverbrauch, Müllproduktion, Chemikaliennutzung und Ausbeutung von Arbeitskräften sind Themen, mit denen man sich auseinandersetzen muss, wenn man einen kritischen Blick auf die Modeindustrie wirft.
Greenpeace hat sich in einer Umfrage von 2015 mit Kaufverhalten, Tragedauer und der Entsorgung von Mode beschäftigt. Dazu ein paar Facts: In Deutschland besitzt eine erwachsene Person zwischen 18 und 69 im Durchschnitt etwa 95 Kleidungsstücke. Das heißt insgesamt gibt es ungefähr 5,2 Milliarden Kleidungsstücke. Davon wird aber jedes fünfte Kleidungsstück so gut wie nie getragen - eine Milliarde Kleidungsstücke hängen also ungenutzt in deutschen Kleidungsschränken herum! Eine weitere Milliarde Kleider wird nur selten getragen. Zwei Milliarden Kleidungsstücke, die nahezu ungenutzt für den Schrank produziert wurden. Eine Katastrophe, wenn man bedenkt, wie aufwändig, ressourcenintensiv, umweltschädlich und menschenunwürdig die Produktion der meisten Klamotten ist.
In dieser Umfrage gaben fast die Hälfte der Befragten an, dass sie in den letzten 6 Monaten Klamotten weggeworfen haben. Nur 21 Prozent sortieren Kleidung nur dann aus, wenn sie kaputt ist oder nicht mehr passt. Insgesamt überleben die meisten Oberteile, Hosen und Schuhe nur ca. 1-3 Jahre! Ungewollte Kleidung landet dann meistens im Restmüll, wird somit verbrannt und dem Wertstoffkreislauf entzogen. Dabei entsteht natürlich auch CO2. In der EU geht man von 1,5 bis 2 Millionen Tonnen Müll aus ungewollter Kleidung aus – jährlich. Dabei liegt das Problem nicht nur bei Konsument*innen. Auch bei der Produktion der Kleidung fallen ca. 15 Prozent Verschnittreste an, die in der Regel auf dem Müll landen.
Doch all das soll uns nicht entmutigen!
Natürlich gibt es Dinge, die jede*r Einzelne von uns tun kann, um dem Problem entgegenzuwirken:
- Selbstbestimmt konsumieren - muss es wirklich immer der neueste Schrei sein? Lass dich nicht von kurzlebigen Fashiontrends beeinflussen, sondern entscheide bewusst, was du wirklich brauchst.
- Lieblingsstück statt Impulskauf - Je länger ein Kleidungsstück getragen wird, desto besser!
- Tauschen, leihen, schenken - Kleidertauschpartys, Second-Hand Shops oder mal jemandem aus dem Bekanntenkreis ein schönes Stück abmopsen. Alles nachhaltiger als jeder Neukauf und trotzdem bereichernd für den Kleiderschrank
- Nachhaltige Baumwolle kaufen - immer biologisch angebaute oder fair gehandelte Baumwolle bevorzugen!
- Take care - wenn mal ein Loch in der Lieblingshose ist, kann man das vielleicht noch flicken! Vielleicht mal wieder die Nähmaschine abstauben und öfter zur Hand nehmen
Hier noch ein spannender Artikel zur intensiveren Lektüre und Auseinandersetzung mit dem Thema.
Trennungsratschläge
Immer wieder hören wir aus den verschiedensten Quellen, wie Mülltrennung funktioniert und wie nicht. Wie sollen wir da noch den Überblick behalten? Unsere Postkarte gibt euch zwei kleine Tipps dazu: Die grundlegenden Prinzipien sind uns wohl allen bewusst: Plastikverpackungen kommen in den gelben Sack; Sachen, die kompostieren, lieber nicht. Aber es gibt auch Produkte, die es uns nicht allzu einfach machen, uns zwischen den Mülleimern zu entscheiden. Kassenzettel und Fahrkarten zum Beispiel dürfen nicht in den Papiermüll. Fragt ihr euch auch, wieso das so ist? Das Papier, das für Kassenzettel verwendet wird, nennt sich auch Thermopapier. Es ist grundsätzlich aus Papier gemacht, wird aber mit einer sogenannten Thermoschicht bestrichen, die unter anderem Bisphenol als Färbemittel, aber auch andere Chemikalien als Stabilisatoren enthalten. Abgesehen davon, dass diese Chemikalien nicht besonders gut für die Umwelt sind, - besonders, wenn sie sich in Gewässern befinden - gehören sie deshalb auch nicht in den Papiermüll. Auf in den Restmüll also mit deinen Kassenbelegen und Busfahrtickets und du bist auf der sicheren Seite. Vielleicht noch etwas schockierender als die Kassenbons, scheint es auch bei Pizzakartons nicht so einfach zu sein mit der Mülltrennung, wie wir das vielleicht dachten. Obwohl schon im Namen der Verpackung dieses heißgeliebten Gemütaufhellers das Wort „Karton“ steckt, ist es nur ganz selten wirklich richtig, den Karton im Papiermüll zu entsorgen. Denn nur, wenn keine Soßenreste oder sonstige Überbleibsel der Pizza im Karton sind, sollte er in den Papiermüll gebracht werden. Und wenn der Pizzakarton von innen beschichtet ist, dann muss er trotzdem in den gelben Sack. Aber was ist jetzt, wenn ich einen unbeschichteten Karton mit super viel Soße überall habe? Dann geht es ab in den Restmüll mit ihm. Damit machst du nichts falsch.
Zum Abschluss für euch noch ein paar Tipps, wie ihr Müll richtig trennen oder sogar vermeiden könnt:
⁃Tetrapacks können nur zu einem gewissen Anteil recycelt werden - versucht es doch mal mit Milch und Saft aus Glasflaschen!
⁃Der Aludeckel von Joghurtbechern muss ganz vom Becher abgetrennt werden, um recyclet werden zu können
⁃In Unverpacktläden, wie dem Silo in Konstanz, gibt es viele haltbare Lebensmittel (Reis, Nudeln, und co.) auch ohne Verpackung. Bring einfach ein Glas oder eine Tupperdose mit und füll dir was ab!
Empfehlung, für die, die es genau wissen wollen:
Brigitte Green, Januar 2019, Trennungsguide, Liske Jaax
Wer kann am längsten?
Die Information, dass Fahrradfahren sehr viel umweltschonender ist, als mit dem Auto zu fahren, wird viele von euch nicht überraschen. Aber war es euch bewusst, wie weit ihr mit einem Fahrrad fahren müsst, um die gleichen Treibhausgasemissionen zu produzieren wie ein Auto? Auf unserer Postkarte ist es ganz eindeutig: Bis ein Mensch im Verkehr 200 Gramm Treibhausgase ausstößt, sind auf dem Fahrrad 9,5 Kilometer vergangen. Das entspricht also ungefähr der Strecke von der Uni bis zur Seestraße auf der Reichenau. In einem Zug des Nahverkehrs sind es schon nur noch 3,5 Kilometer und im Linienbus nur etwa 2,5 Kilometer. Die kürzeste Strecke aber, bis 200 Gramm des Gasgemischs ausgestoßen wurden, wird im Auto zurückgelegt: Nur 1,4 Kilometer. Das entspricht dann nur noch dem Weg von der Uni bis zum Studiwohnheim im Sonnenbühl. Insgesamt ist es also so, dass wir eine beachtliche Menge an Treibhausgasen einsparen, wenn wir bevorzugt mit dem Fahrrad fahren. Tatsächlich ist es sogar so, dass eine Person ca. 300 Kilogramm Kohlenstoffdioxid einsparen kann, wenn bei einer Strecke von 5 Kilometern hin zur Arbeit/Uni und wieder zurück nach Hause der Drahtesel zum Einsatz kommt, anstelle des Autos. Ganz abgesehen davon, ist es auch sehr gesund. Die Tipps, die wir euch jetzt mitgeben, liegen also ziemlich auf der Hand:-greift besonders bei kurzen Strecken ein paar Mal häufiger zum Fahrrad-wenn ihr doch mal eine weitere Strecke fahren müsst, schaut nach öffentlichen Verkehrsmitteln oder sucht euch eine Fahrgemeinschaft
Is mir nicht Wurscht
Ernährung spielt im Leben vieler Menschen eine Rolle. Manche achten auf ihr Ernährung um im Sport Höchstleitungen zu bringen andere folgen religiösen Richtlinien die eine bestimmte Ernährungsweise vorscshreiben und natürlich essen wir oft einfach das was uns gut schmeckt. Ein weiterer Aspekt unter dem man Ernährung betrachten kann, ist ihre Auswirkungen auf Klima und Umwelt.
Die Herstellung von Lebensmitteln trägt etwa 14% zum absoluten CO2-Ausstoß auf der Welt bei. Neben diesem Faktor belastet Landwirtschaft die Umwelt durch den Verbauch von Wasser und Land als natürliche Ressource. Jedoch verbrauchen nicht die Herstellung aller Lebensmittel die gleiche Menge an Ressourcen. Eine Vielzahl an Studien zeigt eindeutig: tierische Produkte haben einen größeren CO2-Ausstoß als auch einen höhren verbrauch an Wasser und Land. Logisch, schließlich wird ja zum Bsp. erst Soja oder Mais angebaut, um damit Kühe zu füttern, anstatt diesen direkt als Nahrungsmittel für Menschen bereitzustellen. Das hier auf dem Weg Energie verloren geht, ist der natürliche Lauf der Dinge. Das Bundesumwelt Ministerium hat hierzu eine Übersicht erstellt. Ein Beispiel: die Herstellung von 1kg Rindfleisch führt zur Emission von 13 331g CO2 eq und verbraucht 15 415 l Wasser während 1kg Brot nur 768 g CO2-eq Emissionen verursacht und 1608 l Wasser verbraucht. In Summe und je nach konsultierter Studie belastet ein Mensch mit einem hohen Fleichkonsum im Vergleich zu einem/-r Veganer*in die Umwelt doppelt bis fünfmal so stark.
Das von uns auf der Postkarte gewählte Beispiel wurde im Rahmen der Debatte um den Klimacent mit Hilfe des CO2-Rechners für Lebnsmittel eaternity.org erstellt. Das zeigt, schon durch einfache Entscheidungen im Alltag können wir unseren CO2 Fußabdruck deutlich reduzieren. Wenn wir Schupfnudeln statt Gulasch wählen, reduzieren wir unsere Klimagasemissionen um 80%.